Linking Borderlands

Hybrid Borderlands: Kulturelle Aushandlungsprozesse im Film

Das für drei Jahre geplante Forschungsprojekt Linking Borderlands: Dynamiken grenzregionaler Peripherien zielt darauf ab, den Fokus der Regionalstudien auf europäische Grenzregionen als Kontaktzonen und Übergangsbereiche an nationalstaatlichen Rändern zu richten. Dafür bündelt und verbindet das Verbundvorhaben die wissenschaftlichen Kompetenzen der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) (EUV), der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU), der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK) und der Universität des Saarlandes (UdS) – speziell der beteiligten Zentren für Grenzraumforschung Uni-GRCenter for Border Studies (u.a. UdS und TUK) und dem Viadrina Center B/Orders in Motion (EUV). Mit verschiedenen Schwerpunktsetzungen, die eine Aufteilung in insgesamt fünft eng miteinander verzahnten Teilprojekten ergeben, untersucht das Konsortium vergleichend die Grenzräume der Großregion SaarLorLux+ und des deutsch-polnischen Grenzgebietes (insbesondere des Grenzraums Brandenburg/Lubusz).

Das von Prof. Astrid Fellner und Tobias Schank bearbeitete Teilprojekt Hybrid Borderlands strebt die kultur- und filmwissenschaftliche Aufbereitung der zu untersuchenden Grenzregionen an, die neben divergenten Entwicklungspfaden auch Ähnlichkeiten im Hinblick auf die historische Relevanz von Bodenschätzen, das Zusammenspiel von Heimatverbundenheit und -losigkeit sowie wechselnde nationale Zugehörigkeiten aufweisen. Damit wird die Aushandlung von Zugehörigkeiten und ,Identität(en)‘ zu einer zentralen kulturellen Komponente – in Zeiten des industriellen Aufschwungs wie auch heute im Zuge eines sich vollziehenden Strukturwandels. Daran anknüpfend können Industrie- und Regionalfilme im zeitlichen Verlauf (ab 1920) Aushandlungsprozesse in grenzregionalen Peripherien exemplifizieren. Welche Grenzziehungen – Differenzierungen – werden (re)produziert, welche ,Entgrenzungen‘ und Hybridisierungen lassen sich herausarbeiten? Der ,West-Ost‘-Vergleich ermöglicht es, die beiden Borderlands und deren Bordertexturen in einen produktiven Dialog zu bringen.

Das Projekt bemüht sich um eine möglichst enge Verbindung von wissenschaftlicher Aufarbeitung und der Arbeit Kulturschaffender der Grenzregionen, sodass am Ende des Projektes neben der qualitativen, filmwissenschaftlichen Auswertung des Filmmaterials auch eine Grenzfilmdatenbank in Form eines öffentlich zugänglichen Online-Tools stehen soll.

Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (Förderkennzeichen: 01UC2104).